Hej zusammen,
wer einmal ein Stück Glas von Magnor in den Händen gehalten hat, weiß: Hier schwingt mehr mit als nur Form und Funktion.
In der kleinen Ortschaft Magnor, direkt an der schwedischen Grenze, entsteht seit über 125 Jahren Glas, das die Essenz Norwegens einfängt – klar, zurückhaltend, von der Natur inspiriert.
Ob mundgeblasene Vasen, Trinkgläser, Leuchten oder Designobjekte – Magnor Glasverk ist heute nicht nur eine der ältesten, sondern auch eine der spannendsten Glasmanufakturen Skandinaviens.
Geschichte: Vom Wald zur Werkstatt
Gegründet 1896, liegt die Glasfabrik Magnor dort, wo die Wälder tief und das Licht weich sind. Kein Zufall: Der Werkstoff Glas braucht Hitze, Holz und Stille – und all das bot die norwegische Natur in Hülle und Fülle.
In den ersten Jahrzehnten produzierte man Alltagsglas, später Kristall. Doch erst ab den 1960er Jahren wurde Magnor zu einem Ort der Gestaltung, an dem Design auf Handwerk trifft – und nicht selten auf Kunst.
Bis heute liegt der Fokus auf:
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Mundgeblasenem Glas
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Handgeschliffenen Details
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Kollaborationen mit norwegischen Designer:innen, Künstler:innen und Architekt:innen
Was Magnor so besonders macht
🌿 Verwurzelung in der Natur
Die meisten Entwürfe tragen Spuren ihrer Herkunft:
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organische Formen
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gedeckte Farben
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Lichtspiele wie Wasser, Eis oder Nebel
Magnor-Glas erzählt nicht von Großstadtglanz, sondern von nordischer Landschaft, Stille und Licht.
🔥 Traditionelles Handwerk – lebendig gehalten
In der Glashütte wird jedes Stück von Hand geformt, viele Arbeiten entstehen in enger Zusammenarbeit mit Designer:innen vor Ort.
Die Manufaktur pflegt eine selten gewordene Verbindung zwischen:
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Kontinuität (viele Glasbläser arbeiten dort seit Jahrzehnten)
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und zeitgenössischer Formensprache
Bekannte Serien & Designer:innen
Magnor arbeitet immer wieder mit renommierten Kreativen aus Norwegen zusammen – viele davon außerhalb der klassischen Designszene.
🧊 Benny Motzfeldt
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Eine der prägendsten Figuren im norwegischen Studioglas.
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Arbeitete in den 1960er- und 70er-Jahren für Magnor.
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Bekannt für ihre organischen, oft eingeschlossenen Strukturen im Glas – Luftblasen, Farbadern, freie Formen.
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Ihre Werke wirken fast wie eingefrorene Bewegungen – sinnlich, abstrakt, immer einzigartig.
🧪 Willy Johansson
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Beginn ab ca. 1950 bei Magnor.
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War über Jahrzehnte hinweg der Hausdesigner der Glasmanufaktur.
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Gestaltete funktionales Glas für den Alltag: Trinkgläser, Karaffen, Vasen, oft mit klarer Form und dezenten Verzierungen.
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Bekannt für seine stilvolle Sachlichkeit und hohe technische Qualität.
🌿 Gro Bergslien
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Arbeitete zeitweise mit Magnor und ist für dekorative Elemente bekannt, die oft norwegische Naturmotive aufgriffen.
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Ihre Entwürfe verbinden Funktion mit feiner Illustration.

Material & Wirkung
Magnor-Glas ist selten bunt. Stattdessen dominieren:
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rauchige Töne (Grau, Bernstein, Tintenblau)
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klare Transparenz mit Luftblasen oder Schlieren – gewollte Imperfektionen
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mattierte Oberflächen mit samtigem Glanz
Diese Ästhetik wirkt besonders in Kombination mit:
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Holz (Esche, Eiche, Walnuss)
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Stein (Schiefer, Marmor)
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Textilien wie Leinen oder grober Wolle
Magnor-Stücke sind leise Mitspieler – keine Diven, sondern tragende Elemente in einer natürlichen Wohnkultur.
Mein persönlicher Tipp
Stell dir eine mundgeblasene Vase oder Schale von Magnor auf ein Fensterbrett im Morgenlicht.
Nicht prunkvoll, aber spürbar handgemacht. Nicht dominant, aber visuell präsent.
Magnor-Glas eignet sich ideal für:
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bewusste, minimalistische Tischkultur
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stimmige Ensembles mit Vintage-Holz
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moderne, naturnahe Interior-Konzepte
Weniger Dekoration – mehr Wirkung durch Material.
Warum Magnor heute wieder relevant ist
In einer Zeit, in der Herkunft, Handwerk und Haltung immer wichtiger werden, ist Magnor ein Vorbild für entschleunigtes Design.
Die Manufaktur zeigt:
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wie Tradition lebendig bleibt
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wie regionale Identität global relevant wird
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wie echtes Handwerk Emotion schafft
Fazit: Glas mit nordischer Tiefe
Magnor Glasverk steht für ein norwegisches Designverständnis, das sich nicht inszeniert, sondern einlädt.
Wer sich für Vintage-Glas aus Skandinavien interessiert, entdeckt hier:
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Kunstfertigkeit ohne Überladenheit
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Design mit Erdung statt Effekt
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und ein Gefühl für Materialien, das sich nicht nur sehen, sondern fühlen lässt.
Magnor ist Glas, das atmet. Und genau deshalb so wertvoll.


