Licht, Farbe und Form – Das Vermächtnis von Helena Tynell

Von Finnland bis Deutschland: Helena Tynell brachte mit ihren Glasdesigns Licht in die Welt. Ihre berühmte Sonnenflasche und mehr in diesem Beitrag!

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Licht, Farbe und Form – Das Vermächtnis von Helena Tynell

Hej zusammen,

 

Glas ist ein faszinierendes Material. Es kann Licht einfangen, es brechen und in wunderschönen Farben reflektieren. Wer sich mit finnischem Glasdesign beschäftigt, kommt an einem Namen nicht vorbei: Helena Tynell.

Sie war eine der prägendsten Designerinnen ihrer Zeit und hat mit ihren Entwürfen nicht nur das Glasdesign Finnlands revolutioniert, sondern auch weltweit Spuren hinterlassen.

Besonders bekannt wurde sie für ihre organischen Formen, ihre verspielten Strukturen und natürlich für die berühmte Aurinkopullo – die „Sonnenflasche“, die heute als eines der begehrtesten Sammlerstücke skandinavischen Designs gilt.

Doch Helena Tynell war weit mehr als nur eine Designerin von schönen Vasen. Sie verstand es, mit Glas Emotionen zu transportieren. In diesem Artikel reisen wir durch ihr Leben, ihre bekanntesten Werke und ihren Einfluss auf das skandinavische Design.

 

Die frühen Jahre: Eine Künstlerin mit Leidenschaft für Glas

 


Helena Tynell wurde 1918 in Finnland geboren, zu einer Zeit, in der Design und Handwerk eine immer größere Rolle im Alltag der Menschen spielten. Schon früh entdeckte sie ihre Leidenschaft für Form und Material, insbesondere für Glas.

Nach ihrem Schulabschluss besuchte sie die renommierte Zentrale Schule für industrielle Kunst in Helsinki, wo sie Modellgestaltung studierte. Diese Ausbildung legte den Grundstein für ihre außergewöhnliche Karriere. Während viele ihrer Zeitgenossen sich noch auf traditionelle Keramik- und Porzellankunst konzentrierten, faszinierte sie das transparente, lichtdurchlässige Glas mit all seinen Möglichkeiten.

Nach ihrem Abschluss im Jahr 1943 begann sie ihre Karriere in der Designbranche und arbeitete zunächst für die Keramikfirma Arabia, die in Finnland für ihre hochwertigen Geschirrserien bekannt war. Doch es zog sie weiter – sie wollte mit Glas arbeiten, mit Licht und Farben experimentieren.

 

Riihimäki Glass: Der große Durchbruch

 


1946 trat Helena Tynell in die Riihimäki-Glasfabrik ein, einen der führenden Glashersteller Finnlands. Dort hatte sie die Möglichkeit, ihr Talent in vollem Umfang zu entfalten.

 

Einzigartiger Stil und Designansatz


Während viele Glasdesigner damals auf strenge, funktionale Formen setzten, ließ sich Tynell von der Natur inspirieren. Ihre Werke zeichnen sich aus durch:

✔ Weiche, organische Formen – statt kantiger Linien fließende, harmonische Designs.
✔ Lichtspiel und Struktur – Oberflächen, die das Licht auf faszinierende Weise reflektieren.
✔ Warme, leuchtende Farben – von goldgelb bis tiefblau, mit außergewöhnlichen Farbverläufen.

Ein Paradebeispiel für ihren Stil ist die weltberühmte Aurinkopullo (Sonnenflasche), die sie 1964 entwarf.


Die Sonnenflasche – Ein Designklassiker, der nie aus der Mode kommt

 


Die Aurinkopullo, oder auf Englisch Sun Bottle, ist wahrscheinlich das bekannteste Werk von Helena Tynell. Sie wurde zwischen 1964 und den frühen 1970er Jahren von Riihimäki Glass in mehreren Größen und Farbvarianten produziert.

 

Was macht die Aurinkopullo so besonders?

✔ Die Form: Eine rundliche, fast bauchige Flasche mit einer reliefartigen Sonnenstruktur.
✔ Die Farben: Von warmem Bernstein über tiefes Blau bis zu leuchtendem Grün – jede Version hat ihre eigene Ausstrahlung.
✔ Die Vielseitigkeit: Ob als Vase, Dekorationsobjekt oder Sammlerstück – die Aurinkopullo ist immer ein Blickfang.

Diese Glasflasche verkörpert die Freude und Leichtigkeit der 1960er Jahre und ist heute eines der begehrtesten skandinavischen Designobjekte auf dem Vintage-Markt.

Doch Tynell beschränkte sich nicht nur auf Vasen – sie experimentierte auch mit Lampendesigns und anderen Alltagsgegenständen.

Helena Tynell 'Aurinkopullo' Glas Vase in grüm, Photocredit Bukowski

Von Finnland nach Deutschland: Arbeit für Glashütte Limburg

 


Nach ihrer erfolgreichen Zeit bei Riihimäki zog es Tynell in den 1970er Jahren nach Deutschland. Hier arbeitete sie für Glashütte Limburg, ein Unternehmen, das sich auf hochwertige Glasleuchten spezialisiert hatte.

 

In dieser Phase entwickelte sie eine neue Designästhetik:

✔ Klare, reduzierte Linien statt verspielter Formen
✔ Innovative Lichtgestaltung – Lampen, die das Licht sanft streuen
✔ Neue Materialien – Kombination aus Glas und Metall

Ihre Lampen für Glashütte Limburg sind heute gesuchte Sammlerobjekte und fügen sich perfekt in moderne Wohnkonzepte ein.

Glaslampe 'Bubble Lamp' von Helena Tynell für Glashütte Limburg

Das Erbe von Helena Tynell: Warum ihr Design zeitlos ist

 


Helena Tynell hat in ihrer langen Karriere unzählige Entwürfe geschaffen, die bis heute begeistern. Aber warum sind ihre Werke so zeitlos?

1. Die perfekte Verbindung von Ästhetik und Funktion
Tynells Glasdesigns sind nicht nur schön, sondern auch alltagstauglich. Ihre Vasen, Lampen und Glaskunstwerke sind funktionale Objekte, die gleichzeitig Emotionen wecken.

2. Die Magie von Licht und Farbe
Ob die Aurinkopullo oder ihre Lampen – ihre Werke spielen mit Licht auf eine Weise, die einzigartig ist. Glas wird bei ihr zum Medium für Wärme und Helligkeit.

3. Nachhaltiges Design, das über Jahrzehnte Bestand hat
Viele ihrer Objekte sind auch nach über 50 Jahren noch im Umlauf. Sie sind so gut verarbeitet, dass sie mehrere Generationen überdauern – genau das macht echtes skandinavisches Design aus.

 

Fazit: Eine Designerin, die Glas zum Leuchten brachte

 


Helena Tynell hat mit ihrem einzigartigen Stil das finnische Glasdesign geprägt und es mit ihren innovativen Ideen weiterentwickelt. Ob ihre weltberühmte Aurinkopullo, ihre Arbeiten für Riihimäki Glass oder ihre Lampen für Glashütte Limburg – sie verstand es, mit Formen, Licht und Farben zu spielen wie kaum eine andere Designerin.

Ihre Werke sind heute begehrte Sammlerstücke und inspirieren noch immer Glasdesigner auf der ganzen Welt.

Vielleicht hältst du das nächste Mal auf einem Flohmarkt oder in einem Designgeschäft Ausschau nach einer ihrer Kreationen – mit etwas Glück hältst du ein echtes Stück Designgeschichte in den Händen!

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