Lindshammar Glasbruk: Ein farbenfrohes Kapitel schwedischer Glaskunst

Wer schwedisches Vintage-Glas liebt, ist bestimmt schon einmal über die farbenfrohen Designs dieser traditionsreichen Glashütte gestolpert. Lindshammar war anders: mutiger, bunter, moderner.

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Lindshammar Glasbruk: Ein farbenfrohes Kapitel schwedischer Glaskunst

Hej zusammen, 

 

Schweden hat eine lange Tradition in der Glaskunst – und mitten im berühmten „Glasriket“ (Glasreich) liegt Lindshammar Glasbruk.

 Wer schwedisches Vintage-Glas liebt, ist bestimmt schon einmal über die farbenfrohen Designs dieser traditionsreichen Glashütte gestolpert. Lindshammar war anders: mutiger, bunter, moderner. Die Glaswaren, die dort über Jahrzehnte entstanden, verbinden zeitlose Ästhetik mit skandinavischer Handwerkskunst.

Lass uns einen Blick auf die Geschichte von Lindshammar werfen – von den Anfängen bis zu seinem bleibenden Erbe.

 

Die Anfänge: Wie alles begann

 


Lindshammar Glasbruk wurde 1905 gegründet und gehört damit zu den traditionsreichsten Glasmanufakturen Schwedens. Doch richtig spannend wurde es erst, als in den 1950er- und 60er-Jahren Designer mit neuen Ideen das Ruder übernahmen.

In einer Zeit, in der viele schwedische Glashersteller auf klare, reduzierte Formen setzten, ging Lindshammar einen anderen Weg. Hier wurde mit Farben gespielt, mit kräftigen Tönen, die die klassische Eleganz des Glases in ein modernes Licht rückten. Kein Wunder, dass Lindshammar den Spitznamen „Glasbruket med färg“ (Die Glashütte mit Farbe) bekam.

 

Gunnar Ander: Der Mann, der Lindshammar Farbe verlieh

 


Ein Name, der untrennbar mit Lindshammar verbunden ist, ist Gunnar Ander. Der Architekt und Designer übernahm in den 1950er-Jahren die künstlerische Leitung der Glashütte und setzte einen völlig neuen Stil durch. Während andere Glasmanufakturen sich an der minimalistischen Formensprache von Orrefors oder Kosta Boda orientierten, ließ Ander sich von der Leichtigkeit der Farben inspirieren.

Seine Werke sind spielerisch, aber dennoch stilvoll.

Besonders die leuchtenden Flaschen, Vasen und Kerzenhalter mit klaren, geometrischen Formen haben Sammlerherzen höherschlagen lassen. Diese Stücke sind heute beliebte Fundstücke auf Vintage-Märkten.

Beispiele der Arbeit von Gunnar Ander

Die 1960er & 70er: Lindshammar wird zum Design-Statement

 


Während Lindshammar sich in den 1950er-Jahren als farbenfrohe Alternative zu anderen Glasmanufakturen etablierte, wurde die Marke in den 1960er- und 70er-Jahren endgültig zum Design-Statement. 

Ein wichtiger Treiber dieser Entwicklung war Christer Sjögren, der 1965 künstlerischer Leiter von Lindshammar wurde.

Sjögren war ein Designer, der mit Formen und Strukturen experimentierte. Er entwarf unter anderem Vasen mit Reliefstrukturen, klare Gläser mit tiefen Farbverläufen und architektonisches Glas für große Gebäude. Seine Entwürfe waren nicht nur schön anzusehen, sondern auch funktional – ein typisches Merkmal des skandinavischen Designs.

Ein besonders spannendes Projekt war die Zusammenarbeit mit Edvin Öhrström in den 1970er-Jahren. Lindshammar Glasbruk fertigte 80.000 Glasprismen für eine monumentale Skulptur am Sergels Torg in Stockholm – ein beeindruckendes Beispiel für das Zusammenspiel von Kunst, Architektur und Handwerk.

CHRISTER SJÖGREN VASE in Reliefmuster Glas

 

Warum ist Lindshammar-Glas so besonders?

 


Lindshammar hebt sich von anderen skandinavischen Glashütten durch seinen mutigen Umgang mit Farbe und Form ab. Die kräftigen, fast leuchtenden Farben waren damals revolutionär und sind es bis heute.

Besonders beliebt sind:

  • Flaschen und Vasen in kräftigen Blautönen, Smaragdgrün oder warmem Bernstein
  • Schalen mit Farbverläufen, die je nach Lichteinfall ihre Nuancen ändern
  • Kerzenhalter und Glasobjekte mit grafischen Mustern


Wer ein Lindshammar-Glas in den Händen hält, merkt sofort, dass es sich um Handwerkskunst handelt. Die Glaswaren sind schwer, stabil und haben eine besondere Haptik. Kein Wunder, dass Lindshammar-Stücke unter Sammlern heiß begehrt sind.

 

CHRISTER SJÖGREN VASE/KERZENSTÄNDER vor weißem Hintergrund

Der Niedergang und das bleibende Erbe

 


Trotz seines Erfolgs konnte sich Lindshammar Glasbruk nicht ewig halten. Wie viele traditionelle Glasmanufakturen hatte es in den 1990er- und 2000er-Jahren mit sinkenden Absatzzahlen zu kämpfen. Billigproduktion aus dem Ausland machte es schwer, mit handgefertigten Glaswaren zu konkurrieren. Schließlich musste Lindshammar seine Produktion einstellen.

Doch die Designs leben weiter.

Vintage-Liebhaber suchen gezielt nach Lindshammar-Stücken, und in Antiquitätengeschäften oder Online-Shops sind sie gefragte Sammlerobjekte. Wer heute ein Originalstück von Lindshammar ergattert, besitzt nicht nur ein Stück Designgeschichte, sondern auch ein zeitloses Kunstwerk.

 

Wo findet man heute Lindshammar-Glas?


Falls du dich in die bunten Glasobjekte von Lindshammar verliebt hast, kannst du sie an verschiedenen Orten entdecken:

  • Vintage-Märkte und Antikläden in Schweden: Besonders in der Glasriket-Region gibt es immer wieder spannende Fundstücke.
  • Online-Plattformen wie Etsy: Hier tauchen regelmäßig Lindshammar-Vasen, Schalen und Kerzenhalter auf.
  • Spezialisierte Galerien und Sammlerbörsen: Einige Händler haben sich auf skandinavisches Glas spezialisiert und führen eine Auswahl an Lindshammar-Stücken.


Fazit: Lindshammar – Ein Klassiker mit Kultstatus

 


Lindshammar Glasbruk war nicht einfach nur eine Glashütte – es war ein kreativer Spielplatz für Designer, die sich nicht scheuten, neue Wege zu gehen. Die kräftigen Farben, die klaren Formen und die Experimentierfreude machten Lindshammar zu einem echten Highlight der schwedischen Glaskunst.

Auch wenn die Produktion längst eingestellt wurde, lebt das Erbe von Lindshammar weiter. Die bunten Glasobjekte bringen bis heute Farbe in moderne Wohnräume und sind ein Statement für zeitloses skandinavisches Design.

 

Hast du schon ein Lindshammar-Stück in deiner Sammlung?

 Wenn nicht, lohnt sich die Suche – denn diese Glaswaren sind nicht nur wunderschön, sondern auch eine Investition in echtes skandinavisches Designhandwerk.

 

 

 

 

 

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