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Orrefors ist eine der berühmtesten Glasmanufakturen Schwedens. Seit über 100 Jahren steht der Name für hochwertiges Kristallglas, preisgekrönte Designs und meisterhafte Handwerkskunst. Ob feine Weingläser, kunstvolle Gravuren oder avantgardistische Glasobjekte – Orrefors hat die Welt des skandinavischen Designs nachhaltig geprägt.
Doch wie begann alles? Welche Designer haben die Marke unvergesslich gemacht? Und welche Werke sind heute besonders begehrt?
Die Anfänge: Gründung von Orrefors (1898-1920er Jahre)
Die Geschichte von Orrefors Glasbruk beginnt 1898 in der schwedischen Provinz Småland – einer Region, die für ihre Glasindustrie bekannt ist.
Die Manufaktur wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Eisenwerks gegründet und konzentrierte sich anfangs auf Fensterglas, Flaschen und Gebrauchsglas. Doch schon bald wurde klar: Orrefors hatte das Potenzial, etwas viel Größeres zu werden.
Der Wendepunkt kam in den 1910er-Jahren, als das Unternehmen begann, mit künstlerischer Glasveredelung zu experimentieren.
Der Durchbruch mit Graal-Glas (1916)
Einer der wichtigsten Momente in der Geschichte von Orrefors war die Erfindung des Graal-Glases im Jahr 1916.
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Entwickelt von den Designern Simon Gate und Edward Hald, war Graal eine revolutionäre Technik:
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Mehrschichtiges Glas wurde in verschiedenen Farben überzogen
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Aufwendige Gravuren und Muster wurden in die Glasstruktur geschnitten
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Das Glas wurde erneut erhitzt und geformt, um das endgültige Design zu fixieren
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Diese Innovation machte Orrefors weltberühmt und legte den Grundstein für seinen Ruf als führender Glashersteller Skandinaviens.
Die goldene Ära des Orrefors-Designs (1920-1970er Jahre)
Orrefors entwickelte sich in den 1920er- bis 1970er-Jahren zu einer der einflussreichsten Glasmarken der Welt.
Bekannte Designer und ihre Werke
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Simon Gate (1883–1945) & Edward Hald (1883–1980)
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Die Pioniere der kunstvollen Glasgravur und Graal-Technik
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Berühmt für klassische, elegante Vasen mit feinen Mustern
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Ihre Werke prägten Orrefors in den 1920er- und 1930er-Jahren
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Vicke Lindstrand (1904–1983)
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Modernisierte das Orrefors-Design in den 1930er-Jahren
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Entwickelte avantgardistische Glasobjekte mit fließenden Formen
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Brachte Farbe ins Glasdesign
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Nils Landberg (1907–1991)
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Bekannt für seine ikonischen „Tulip“-Vasen
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Meister der schlichten, eleganten Glasgestaltung
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Gunnar Cyrén (1931–2013)
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Einer der innovativsten Designer von Orrefors
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Schuf die berühmten Nobel-Gläser, die bis heute bei den Nobelpreis-Banketten verwendet werden
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Internationale Anerkennung: Orrefors erobert die Welt
Mit seinen revolutionären Designs wurde Orrefors schnell international bekannt. Besonders auf Weltausstellungen wie der Exposition des Arts Décoratifs in Paris (1925) gewann Orrefors zahlreiche Preise und etablierte sich als führende Glasmarke.
Die Merkmale von Orrefors-Glas:
✔ Klare, reduzierte Formen
✔ Hochwertige Kristallqualität
✔ Perfekte Balance zwischen Kunst und Funktionalität
Orrefors wurde bald als „das skandinavische Baccarat“ bekannt und lieferte Glaswaren an königliche Höfe und Luxushotels weltweit.
Die Herausforderungen der Massenproduktion (1980er-2000er Jahre)
Mit dem Aufkommen günstigerer Glasprodukte aus Asien und Osteuropa geriet die europäische Glaskunst in den 1980er- und 1990er-Jahren unter Druck. Auch Orrefors musste sich anpassen.
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Statt reinem Kunstglas setzte das Unternehmen verstärkt auf industriell gefertigte Gläser für den Massenmarkt.
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Die Marke wurde 1997 von der Orrefors Kosta Boda AB übernommen – eine Fusion mit dem langjährigen Konkurrenten Kosta Boda.
Doch trotz dieser Veränderungen blieb Orrefors seinem Ruf treu:
hohe Qualität, stilvolle Designs und exzellente Handwerkskunst.
Orrefors heute: Moderne Designs & Nachhaltigkeit
Heute gehört Orrefors zur Fiskars Group und produziert eine Mischung aus handgefertigten Kunststücken und hochwertigen Glaswaren für den Alltag.
Beliebte Kollektionen heute:
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Orrefors Nobel (von Gunnar Cyrén) – die offiziellen Nobelpreis-Gläser
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Intermezzo (von Erika Lagerbielke) – elegante Weingläser mit markanten Farbdetails
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Carat – moderne Glasobjekte mit skulpturaler Ästhetik
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Monarch – luxuriöse Kristallvasen mit kunstvollen Gravuren
Fokus auf Nachhaltigkeit:
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Orrefors setzt verstärkt auf umweltfreundliche Produktion.
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Recycling-Glas und energiesparende Fertigungstechniken gewinnen an Bedeutung.
Warum ist Orrefors so begehrt?
✔ Über 100 Jahre Designgeschichte – von Jugendstil bis moderne Kunstglasobjekte
✔ Sammlerwert – Vintage-Orrefors-Stücke erzielen auf Auktionen hohe Preise
✔ Perfekte Kombination aus Funktionalität & Ästhetik
✔ Innovative Glasdesigns, die Generationen überdauern
Ob für den Alltag oder als Kunstwerk – Orrefors-Glas bleibt eine Investition in zeitloses skandinavisches Design.
Fazit: Orrefors ist ein Symbol für schwedische Glaskunst
Von den ersten mundgeblasenen Gläsern im 19. Jahrhundert bis zu den preisgekrönten Designobjekten der Gegenwart – Orrefors hat sich seinen Platz in der Welt der Luxus- und Kunstglasmarken gesichert.
Ob in Form von eleganten Weingläsern, faszinierenden Graal-Kunstwerken oder den berühmten Nobelpreis-Gläsern – Orrefors bleibt ein Synonym für Perfektion in Glas.