Hej zusammen,
nicht alle Designer schreiben Geschichte durch Lautstärke. Manche wirken im Stillen – und hinterlassen Spuren, die umso tiefer reichen.
Josef Schott war so ein Gestalter.
Er steht für ein Glasdesign, das zwischen Skulptur, Funktion und modernistischer Strenge seinen ganz eigenen Weg findet.
In den 1960er- bis 1980er-Jahren prägte er mit seinen Entwürfen für Smålandshyttan Glasbruk einen Stil, der bis heute in Sammlerkreisen geschätzt wird – klar, strukturiert, nordisch im besten Sinne.
Wer war Josef Schott?
Josef Schott wurde zwar in Marienbad geboren, doch seine eigentliche gestalterische Heimat fand er in Schweden. Dort ließ er sich von der Klarheit und Modernität des nordischen Designs inspirieren. Besonders in den 1960er-Jahren prägte er als Chefdesigner bei Smålandshyttan Glasbruk die Formsprache des Unternehmens.
Was ihn auszeichnete, war sein architektonischer Blick aufs Material – Glas war für ihn kein dekorativer Stoff, sondern ein Element, das sich formen, rhythmisieren, strukturieren ließ.
Typisch Schott: Gestaltung mit Textur und Rhythmus
Was auffällt, wenn man ein Stück von Josef Schott in der Hand hält:
🧊 Strukturierte Oberflächen
Viele seiner Entwürfe zeigen senkrechte oder diagonale Rillen, geometrische Reliefs oder Glas mit taktiler Tiefe.
Das Spiel von Licht und Schatten verändert das Objekt je nach Blickwinkel – ein Glas, das lebt.
🧷 Klare Grundformen
Ob Vase, Schale oder Leuchter: Schotts Objekte basieren oft auf strengen, fast architektonischen Grundformen – Zylinder, Kubus, Tafel.
Sie wirken modernistisch, aber nicht kalt – eher wie stille Skulpturen für den Alltag.
🩶 Farbwahl
Häufig verwendete Schott transparente oder rauchige Töne:
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Graublau
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Rauchbraun
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Klarglas mit Struktur
Auch einzelne Stücke in kräftigem Kobaltblau oder leuchtendem Orange tauchen auf – jedoch immer mit Zurückhaltung im Ausdruck.

Bekannte Serien und Arbeiten
Viele seiner Objekte sind nicht explizit benannte Serien, sondern Studioarbeiten – oft nummeriert, manchmal mit Etiketten oder Signatur.
🔸 Strukturvasen (1960er)
Zylindrische Vasen mit tiefen, regelmäßigen Rillen – teils mattiert, teils glänzend. Besonders beliebt in Rauchglas-Ausführung.
🔸 Schalen & Aschenbecher
Formschön, schwer, oft mit abgeschrägten Kanten – ideal für den Couchtisch oder als Solitär auf einem Sideboard.
🔸 Glasleuchter
Massive Leuchter aus Klarglas oder leichtem Farbton, häufig mit eingesenkten Kerzentellern – minimalistisch, funktional und mit hoher skulpturaler Wirkung.
Warum Josef Schott so gut zu modernem Wohnen passt
In einer Zeit, in der Einrichtung wieder auf klare Linien, gute Materialien und taktile Oberflächen setzt, wirkt Josef Schotts Werk frisch, modern und sehr anschlussfähig.
Seine Objekte:
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lassen sich hervorragend mit Naturmaterialien wie Eiche, Leinen oder Stein kombinieren
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funktionieren als Einzelstück oder in Gruppen
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erzählen eine stille Geschichte von Gestaltung, ohne sich in den Vordergrund zu drängen
Mein persönlicher Tipp für deine Einrichtung
Wenn du ein Stück von Josef Schott findest, nimm dir Zeit, es im Licht zu betrachten.
Beobachte, wie die Struktur das Licht bricht – morgens anders als abends.
Diese Glasobjekte wirken besonders gut:
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auf Fensterbänken
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auf Holz
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oder in Kombination mit Keramik in gedeckten Tönen
Sie sind nicht gemacht für Aufmerksamkeit, sondern für Präsenz.


